Pressemitteilung: KIT-Mitglieder debattieren auf öffentlicher Senatssitzung über Satzung
Die Sitzung des KIT-Gründungssenats am heutigen Dienstag, den 8. März 2011 konnte mangels Beschlussfähigkeit die erarbeitete KIT-Satzung nicht verabschieden. Dafür gab die öffentliche Sitzung Raum für eine Vorstellung der Satzung gegenüber allen interessierten KIT-Mitgliedern und Diskussionen über strittige Punkte.
Unter anderem wurden dabei die von den Studierenden eingebrachten Änderungsanträge diskutiert:
Stärkung der studentischen Mitbestimmung im Senat
Im eingebrachten Entwurf der KIT-Satzung sind die Studierenden nur mit 3 der insgesamt 58 Sitze im KIT-Senat vertreten (3 von 25 Sitzen im Universitätsteil). Dies stellt keine angemessene Repräsentation der 21.000 KIT-Studierenden dar. Die Studierendenschaft forderte daher eine Steigerung der Beteiligung auf 5 studentische Mitglieder. Im Zuge der Diskussion kam das Kompromissangebot auf, zwei weiteren Studierenden ein ständiges Gastrecht zu gewährleisten.
Zivilklausel
Die Studierendenschaft fordert ein klares Bekenntnis zur rein friedlichen Forschung am KIT, wie es beispielsweise bereits an der Universität Tübingen praktiziert wird. Diese Forderung stützt sich auf eine Urabstimmung der Studierenden, bei der sich über 60% für eine Zivilklausel aussprachen. Zwar sprachen sich mehrere Senatsmitglieder gegen eine derartige Festlegung in der Satzung aus, allerdings herrschte Einigkeit, sich zeitnah intensiv mit der Festlegung ethischer Leitlinien, wie sie auch die Präambel des Satzungsentwurfs fordert, zu beschäftigen. Dabei versprach auch das Präsidium eine intensive Einbindung der Studierendenschaft. Die Studierendenschaft fordert, dass auch die friedliche Forschung als eine dieser Leitlinien festgeschrieben wird.
Einbindung der wissenschaftlichen Mitarbeiter des ehemaligen Forschungszentrums in die Lehre
Der entscheidende Vorteil, den der KIT-Prozess für die Studierendenschaft und die Lehre haben kann, ist die intensive Verzahnung von Forschung und Lehre, insbesondere durch die kapazitätsneutrale Einbindung des ehemaligen Forschungszentrums in die Lehre. Hierbei wurden Defizite eingestanden und Verbesserungen zugesagt.
Insgesamt war bei allen Anwesenden eine große Diskussionsfreude vorhanden, was einmal mehr den Wunsch aller KIT-Mitglieder zeigt, intensiv und direkt in den KIT-Prozess einbezogen zu werden. Nicht nur von der Studierendenschaft, sondern auch von Mitgliedern des akademischen Mittelbaus wurde die Forderung nach einer stärkeren Einbindung und Information erhoben.
„Die heutige Sitzung ist insofern als Erfolg zu werten, dass unsere Anliegen offen unter Einbeziehung der KIT-Öffentlichkeit diskutiert wurden.“ so Christian Zimmermann, studentisches Mitglied im KIT-Gründungssenat. „Wir werden das Präsidium an der Umsetzung seiner Zusagen messen.“
Auch studentisches KIT-Gründungssenatsmitglied Thomas Deubel äußert sich positiv: „Die heutige Sitzung hat gezeigt, dass das Konzept dieses einzigartigen Zusammenschlusses langsam Form annimmt. Gerade im Bereich der kapazitätsneutralen Einbindung von Wissenschaftlern des ehemaligen Forschungszentrums in den Lehrbetrieb der Universität, die den wesentlichen Vorteil des KIT für die Studenten darstellt, ist das KIT auf dem richtigen Weg. Die Satzung setzt die notwendigen Rahmenbedingungen und alle Mitglieder des KIT zeigen sich entschlossen diese Vision des KIT endlich wahrwerden zu lassen.“
Die erste KIT-Satzung wird voraussichtlich nur für 2 Jahre Gültigkeit haben. In dieser Zeit wird noch viel Arbeit in die Ausgestaltung des KIT fließen: „Dieser Entwurf kann erst der Anfang sein. Vor allem in der strukturellen Zusammenführung der beiden KIT-Teile steckt noch viel Arbeit. Wir hoffen dabei vor allem auf eine intensive Zusammenarbeit und Einbindung aller vorhandenen Gruppen und Strukturen. Das KIT kann nur ein Erfolg werden, wenn es von all seinen Mitgliedern getragen und unterstützt wird, und diese in alle Entscheidungsprozesse mit eingebunden werden.“ so UStA-Innenreferent Benjamin Kobrinski.
Die Satzung steht für die kommende Sitzung des KIT-Gründungssenats am 21. März erneut auf der Tagesordnung. Bis dahin werden auch die Studierenden über die heute eingebrachten Vorschläge beraten.