U-Modell
Hier gibt es Informationen zum U-Modell, dass 2013 durch die wiedereingeführte VS abgelöst wurde.
1977 wurde die Verfasste Studierendenschaft (VS) durch den damaligen Landtag Baden-Württembergs abgeschafft. Seitdem waren die Studierenden faktisch macht- und stimmlos: Der AStA war nur noch ein Ausschuss „zur Förderung der sozialen, geistigen, musischen und sportlichen Belange“ der Studierenden. Er hatte kein Recht, sich (hochschul-)politisch zu äußern und keine selbst verwalteten Finanzen. Außerdem waren keine Strukturen mehr vorgesehen, in denen die Studierenden sich organisieren und eine Meinung als Gruppe bilden konnten.
Als Reaktion auf die Abschaffung der Verfassten Studierendenschaft wurden damals an den baden-württembergischen Hochschulen Unabhängige Studierendenschaften gegründet. So konnte an der damaligen Universität Karlsruhe (TH) die Strukturen mit Studierendenparlament, Fachschaftenkonferenz, einem Studierendenausschuss (der seither Unabhängiger Studierendenausschuss (UStA) heißt) und eigenen Wahlen beibehalten werden. Dieses sogenannte Unabhängige Modell ist aber vom Gesetz nicht anerkannt. Es basiert daher darauf, dass auch die Universität ein Interesse an einer starken Studierendenvertretung hat und die studentischen Vertreterinnen und Vertreter in den offiziellen Gremien sich beteiligen.
2011 hat die neue grün-rote Landesregierung beschlossen, die Verfasste Studierendenschaft wieder einzuführen. Das Gesetz dazu wurde im Juni 2012 vom Landtag verabschiedet.
Auf Grundlage des Gesetzes konnten dann Organisationssatzungen ausgearbeitet werden, die die Struktur und Arbeitsweise der studentischen Vertretung regelt. Das letzte Wort dabei haben die Studierenden an der jeweiligen Hochschule. Sie entscheiden in einer Urabstimmung, welche der eingereichten Satzungsvorschläge gelten soll. Am KIT fand die Urabstimmung vom 14. bis 18. Januar 2013 statt. Bei ihr stimmten ca. 95% der Studierenden für den Satzungsvorschlag, der vom Arbeitskreis Verfasste Studierendenschaft ausgearbeitet wurde.
Der letzte Schritt bei der Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft waren die ersten Wahlen zu den in der Organisationssatzung definierten Organen. Sie fanden in der Mitte des Sommersemesters 2013 statt.
Mit der Wahl des ersten AStA mit hochschulpolitischem Mandat am KIT nach 36 Jahren hat sich die Verfasste Studierendenschaft am 30.Oktober 2013 konstituiert.