Die Exzellenzinitiative zerstört die Lehre am KIT
Der Unabhängige Studierendenausschuss (UStA) am Karlsruher Institut für Technologie kritisiert die Entscheidung des Wissenschaftsrats, das KIT in Zukunft nicht mehr im Rahmen der Exzellenzinitiative zu fördern. »Das Ende der Förderung hat dem KIT den Todesstoß versetzt«, so Philipp Rudo, Vorsitzender des UStA. Er verweist dabei auf die vielen Projekte, die im Rahmen der Exzellenzintiative I am KIT angestoßenen wurden. »Ohne frisches Geld aus Berlin wird hier so manches Projekt vor dem Aus stehen«, erklärt Rudo.
Die finanzielle Lage am KIT ist schon jetzt sehr angespannt. Insbesondere im Universitätsbereich müssen bereits heute Einsparungen in Millionenhöhe erfolgen. Durch den Wegfall der Fördermittel, sowie dem Zwang die aus der Exzellenzinitiative I angeschobenen Projekte fortzuführen bzw. abzuwickeln, wird die Situation existenzbedrohend für das KIT. Darunter wird insbesondere die Lehre leiden. »Es ist unverantwortlich, dass eine Initiative die allein zur Förderung der Forschung gedacht war, nun der Lehre schadet.« sagt Philipp Rudo.
Die Entscheidung und deren Konzequenzen zeigen aber auch, dass die Exzellenzinitiative nicht zur Lösung der Probleme der deutschen Hochschulen sondern zu deren Verschärfung beiträgt. Das grundlegende Problem der deutschen Hochschulen ist nicht deren Forschungsleistung, sondern ihre chronische Unterfinanzierung. Diese kann nicht durch die Exzellenzinitiative, sondern nur durch eine ausreichende Grundfinanzierung aller Hochschulen gelöst werden. Dazu erklärt nochmals Philipp Rudo: »Aufgrund steigender Studierendenzahlen ist ein Ausbau der Lehrkapazitäten, insbesondere der Hörsäle, Laborpraktika und Bibliotheken, an allen Hochschulen dringend notwendig. Dazu passt weder die Förderung einiger weniger so genannter »Elite-Universitäten«, noch die einseitige Fixierung der Exzellenzinitiative auf die Forschung.«
Der Unabhängige Studierendenausschuss (UStA) ist der demokratisch legitimierte Vorstand der Studierendenschaft am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Er vertritt die mehr als 22.000 Studierenden gegenüber Hochschule, Politik und Gesellschaft.