Arbeitsprogramm 2003/04
Einführung
Die Aufgabe des UStA ist die aktive und umfassende Vertretung der politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Interessen der Studierenden an der Universität Karlsruhe.
Die Politik des UStA soll nach Form und Inhalt demokratisch und emanzipatorisch organisiert werden und sich gegen jede Art von Diskriminierung richten.
Zu den Aufgaben des UStA gehört sowohl die Interessenvertretung nach außen als auch die Information und Beratung der Mitglieder der Studierendenschaft.
Dazu soll auch weiterhin der Bekanntheitsgrad und die Akzeptanz des UStA und des Unabhängigen Modells gesteigert werden.
Arbeitsbereiche
Innen
Die Innenkoordination soll den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit unter den Organen und Gruppen der Studierendenschaft fördern. Dazu gehören die Fachschaften, die UStA-Arbeitskreise und die vom AStA anerkannten Hochschulgruppen. Eine wichtige aktuelle Aufgabe im Hinblick auf die Fachschaftenkoordination besteht darin, weitere Fachschaften zur Mitarbeit zu motivieren. Die Unterstützung der Orientierungsphasen soll im Vergleich zum vergangenen Jahr verstärkt werden.
UStA- und AStA-interne Vorgänge sollen möglichst unkompliziert gestaltet werden. Zum Beispiel ist bei der Verlängerung der Anerkennung als AStA-Hochschulgruppe eine Überarbeitung nötig.
Durch eine intensive Gremienkoordination soll der Informationsaustausch zwischen den studentischen VertreterInnen in den Hochschulgremien verbessert werden. Das betrifft die Arbeit zwischen den Mitgliedern einzelner Gremien genauso wie die Arbeit zwischen den Organen des unabhängigen Modells. Hier gab es in der Vergangenheit große Defizite.
Zum Hochschulrat sollte ein erster Kontakt hergestellt werden, gerade weil dort noch keine Studierenden vertreten sind. Es soll die Aufnahme von Mitgliedern aus dem studentischen Umfeld erreicht werden.
Auch nach Einführung der FriCard sind noch viele Fragen offen, welche Funktionen diese Multifunktionskarte erfüllen soll. Der UStA wird die laufende Entwicklung weiterhin kritisch beobachten und kommentieren. Dabei wird unser Hauptaugenmerk auf Fragen des Datenschutzes liegen. Als besonders wichtig für den Datenschutz betrachten wir die Prinzipien der Datenvermeidung und Datentrennung. Wir werden sowohl die Zusammenarbeit mit den zuständigen MitarbeiterInnen in der Hochschulverwaltung weiter pflegen als auch den Austausch mit anderen Studierendenschaften suchen, die zu ähnlichen Fragen tätig sind.
Die Praxis der Raumvergabe durch die Hochschulverwaltung an studentische Gruppen soll kontinuierlich beobachtet werden, um beim Auftreten von Problemen die NutzerInnen unterstützen zu können.
Im Rahmen der laufenden Überarbeitung der Bibliotheksordnung wird der UStA darauf hinarbeiten, dass tatsächlich alle ausleihbaren Bücher von allen Studierenden aller Fakultäten ausgeliehen werden können.
Außen
In der Außenvertretung werden wir zwei Schwerpunkte setzen. Zum einen handelt es sich um die Arbeit gegen Studiengebühren. Dieses Thema ist natürlich ein Dauerbrenner. Aktuelles Beispiel in Baden-Württemberg und damit auch Hauptinhalt der Aktionen wird der Themenkomplex "Verwaltungsgebühren" sein.
Wir betrachten alle Gebühren, die für das Studium oder für zum Studium gehörende Dienstleistungen erhoben werden, als Studiengebühren, unabhängig davon, mit welcher formalen Begründung und zu welchem Zeitpunkt sie erhoben werden. Dazu gehören neben allgemeinen Studiengebühren und Langzeitstudiengebühren auch Verwaltungsgebühren, Gebühren für Sprachkurse, nachlaufende Gebühren, Bildungsgutscheinmodelle und AkademikerInnensteuern.
Der UStA wird sich vor allem durch die Mitarbeit in landes- und bundesweiten Bündnissen - insbesondere dem Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) - gegen die Einführung neuer und für die Abschaffung existierender Gebühren einsetzen.
Zweites Schwerpunktthema ist die Vorbereitung der Einführung der Verfassten Studierendenschaft mit echtem politischem Mandat. Dazu gehört sowohl, die spezielle lokale Situation in Karlsruhe daraufhin zu untersuchen, was bei der Einführung der Verfassten Studierendenschaft beachtet werden muss, um die gegenwärtigen politischen und ökonomischen Möglichkeiten der Studierendenvertretung zu erhalten und durch zusätzliche Möglichkeiten zu ergänzen, als auch die Zusammenarbeit mit der Landes-ASten-Konferenz, um bei der Erarbeitung und Erkämpfung landesweiter Möglichkeiten zu helfen.
Die wichtigste überregionale Organisation, mit der eine Zusammenarbeit angestrebt wird, ist neben ABS, PM und LAK der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs).
Falls noch Arbeitskapazität vorhanden ist, wollen wir versuchen, zu folgenden weiteren Arbeitsfeldern aktiv zu werden: Die Tarif-Ini könnte bei ihrem Einsatz für den Abschluss eines bundeseinheitlichen Tarifvertrages für studentische Hilfskräfte unterstützt werden. Eine Auseinandersetzung mit der Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen sowie dem Bologna-Prozess im Allgemeinen kann sowohl auf lokaler als auch auf überregionaler Ebene unterstützt werden.
Soziales
Der Schwerpunkt des Sozialreferats wird wie bisher in der Vergabe von Freitischen an Studierende sowie deren Beratung in sozialen Fragen liegen. Es bearbeitet sozialpolitische Fragestellungen gemeinsam mit dem Außenreferat. Daneben wird das Sozialreferat die inhaltliche Überarbeitung des UStA-Sozialinfo leiten.
Bisher hat sich das Sozialreferat des UStA wenig mit den Problemen behinderter Studierender auseinandergesetzt. Hier soll unter anderem der Kontakt zum Studienzentrum für Sehgeschädigte gesucht werden, um in diesem Bereich aktiver zu werden.
In der letzten Zeit sind gelegentlich Probleme mit dem Studienbüro aufgetreten. Diese will der UStA in seiner Rolle als überfakultative Studierendenvertretung gemeinsam mit den Fachschaften und dem Studienbüro lösen.
Der UStA wird sich über die konkrete Situation der Kinderbetreuung an der Hochschule informieren und sich für eine Verbesserung in diesem Bereich einsetzen.
Der UStA wird die Wohnraumsituation beobachten und sich in der Schaffung studentischen Wohnraums engagieren. Der UStA betont, dass die Erhöhung des Studentenwerksbeitrags nur zur Finanzierung des Wohnheims ''Nancystraße'' vorgesehen ist und zum frühestmöglichen Zeitpunkt zurückgenommen werden muss.
Kultur
Hauptziel der Kulturarbeit des UStA ist es, möglich zu machen, was Spaß macht. Dabei kommt es gerade auch darauf an, wie das gemacht wird: Nichtkommerziell, selbstorganisiert, unabhängig, alternativ. Alternativ bedeutet sowohl, vielfältige Inhalte und Formen erlebbar zu machen, die jenseits des Mainstream liegen, als auch, lokalen Bands Möglichkeiten zu schaffen, und zwar all das zu günstigen, studifreundlichen Preisen.
Zwei der größten Projekte des gesamten UStA im Bereich Kultur sind die Organisation und Durchführung eines UStA-Sommerfestes im Juni 2003 und eines UStA-Winterfestes im Januar 2004. Dabei wird das Kulturreferat durch das Festkomitee unterstützt, in das alle Studierenden zur Mitarbeit eingeladen sind.
Sommer- und Winterfest sollen sich zusammen selbst tragen. Es ist jedoch nicht Ziel des UStA, mit den Festen einen Überschuss zu erwirtschaften.
Der UStA wird prüfen, ob der Abschluss von Rahmenverträgen für die finanzielle und organisatorische Situation der Unifeste günstig ist und wird solche Verträge gegebenenfalls abschließen.
Studentische Kulturarbeit an der Uni Karlsruhe wird weder ausschließlich noch auch nur vorwiegend vom UStA getragen. Daher wird die Zusammenarbeit mit den anderen aktiven Gruppen und Gremien - vor allem mit dem Arbeitskreis Kultur und Kommunikation - gesucht. Durch eine Mitarbeit im Programmausschuss des Studentischen Kulturzentrums und - soweit das von dort gewünscht wird - bei Initiativen in der Stadt wie Bandpusher, Jubez und Tempel soll auch über das Unifest hinaus Verantwortung übernommen, zur Förderung lokaler Bands und zum Kontakt zwischen KünstlerInnen und VeranstalterInnen beigetragen werden.
Ökologie
EinE InteressentIn für das Ökoreferat konnte leider noch nicht gefunden werden. Größere Projekte in diesem Bereich sind daher nicht geplant. Der UStA will die in den letzten Jahren entwickelten ökologischen Standards weiterhin einhalten.
Finanzen
Die finanzielle Lage der Unabhängigen Studierendenschaft ist in den letzten Jahren in vielerlei Hinsicht schwieriger geworden. Daher muss die finanzielle Konsolidierung in allen Haushaltsbereichen fortgesetzt werden und neue Finanzierungsmöglichkeiten sollen gesucht werden.
Im UStA Kasse e.V. soll der Verkauf der Beitragsmarken weiter mit Nachdruck verfolgt und durch den erfolgreich angelaufenen Verkauf von Kugelschreibern ergänzt werden. Es soll versucht werden, das Modell der Fördermitgliedschaft im UStA Förderverein e.V. wiederzubeleben und für den Förderverein weitere Spenden einzuwerben, zum Beispiel im Rahmen der Werbung für die Unifeste.
Öffentlichkeit
Kernstück der Öffentlichkeitsarbeit des UStA wird das UStA-Magazin bleiben. Wir streben an, während der Vorlesungszeiten monatlich ein UMag herauszugeben. Das UMag wird zeitgleich mit der Verteilung der Druckversion auch im WWW zur Verfügung gestellt.
Gegenüber der Studierendenschaft und auch über die Universität hinaus wird sich der UStA zu tagespolitischen Geschehen und gesellschaftlichen Themen äußern und Stellung beziehen. Dies kann beispielsweise durch Vorträge und Pressemitteilungen geschehen.
Die Öffentlichkeitsarbeit wird durch die Pflege der UStA-Homepage im WWW unterstützt. Dies bietet insbesondere die Möglichkeit der zeitnahen Veröffentlichung aktueller Kurzmeldungen.
Zum Wintersemester 2003/04 wird eine aktualisierte Ausgabe des ErstsemesterInnen-Infos erstellt. Dabei sollen die Informationen zum Kulturangebot in Karlsruhe erweitert werden. Zur Finanzierung werden neben dem Zuschuss der Universtät in maßvollem Umfang Anzeigen eingeworden.
Das UStA-Sozialinfo muss nicht zuletzt wegen diverser rechtlicher Änderungen erneut überarbeitet und neu aufgelegt werden. Dies wird voraussichtlich in Angriff genommen, wenn die Neuausgabe des Ersti-Infos fertiggestellt ist.
Die Möglichkeit, auf den UStA-WWW-Seiten und im UStA-Magazin Termine anzukündigen, soll nicht nur für eigene Veranstaltungen der Unabhängigen Studierendenschaft, sondern auch zum Hinweis auf empfehlenswerte Veranstaltungen und Initiativen mit nichtkommerziellem Hintergrund genutzt werden.
Organisation
Der UStA 2003/2004 versteht sich als Team, das gemeinschaftlich Verantwortung für die gesamte Arbeit übernimmt. Kein Referent wird sich mit dem Argument, auf Grund seines Referates nicht zuständig zu sein, aus der Mitarbeit an gemeinsamen Projekten zurückziehen. Alle ReferentInnen sind gehalten, sich grundlegend über alle wichtigen Arbeitsfelder zu informieren.
Größere Projekte werden nicht von einzelnen Referaten, sondern durch Zusammenarbeit mehrerer ReferentInnen und mit Unterstützung freiwilliger Helfer vorangetrieben.
Der UStA betont die inhaltliche Unabhängigkeit der Autonomen Referate. Die Frauenreferentin und der AusländerInnenreferent sind nicht dem UStA oder dem StuPa, sondern nur ihren jeweiligen Vollversammlungen verantwortlich und rechenschaftspflichtig.
Gleichwohl ist die Förderung der Belange der Frauen und der ausländischen Studierenden Aufgabe des gesamten UStA, und eine Beteiligung der autonomen ReferentInnen an allen Bereichen der UStA-Arbeit ist sehr willkommen.
Der UStA sieht es als problematisch an, dass es nicht gelungen ist, eine zweite Frau als Referentin zu gewinnen. Er hofft, dass es den Frauen im Studierendenparlament gelingen wird, eine Frau zu finden, die die Rechte nach §27 Abs. 4 der Satzung der Studierendenschaft wahrnehmen möchte.