March for Science – für die Freiheit der Wissenschaft
In diesem Jahr findet zum zweiten Mal der „March for Science“ statt, der im letzten Jahr in Deutschland über 37000 Menschen an 22 Standorten für die Freiheit der Wissenschaft auf die Straßen brachte.
Wenngleich die erste Schockwelle nach der Wahl des US-Präsidenten, die seinerzeit den Anlass für den „March for Science“ gegeben hatte, inzwischen etwas abgeebbt ist, sind Forscherinnen und Forscher in vielen Ländern nach wie vor durch totalitäre Regimes bedroht.
Aber auch weniger offensichtliche Bedrohungen der wissenschaftlichen Freiheit, die aus beispielsweise aus „Sachzwängen“ und daraus resultierenden Anreizstrukturen erwachsen, tragen dazu bei, dass die Wissenschaft ihrer nobelsten Aufgabe, dem steten Streben nach Erkenntnis und letztlich nach der (nie erreichbaren) Wahrheit mit nachvollziehbaren Methoden (und dies idealerweise auf nachhaltige Weise), nur bedingt gerecht werden kann. Wissenschaft ist jedoch ein notwendiges Korrektiv gegen die „alternativen Fakten“ des Populismus und dadurch für unsere Demokratie insgesamt wichtig.
Derzeit sind in 20 Städten Veranstaltungen rund um den 14.4. herum geplant (im letzten Jahr kamen kurz vor Ende noch einige hinzu, sodass es möglich ist, dass es noch ein paar mehr werden). Die Formate sind vielfältig: Wichtig sind auch in diesem Jahr die Demonstrationen; einen weiteren Schwerpunkt bilden jedoch Aktivitäten, bei denen Forscher/innen und Bürger/innen direkt in Dialog treten. Eine Übersicht der teilnehmenden Städte gibt es unter http://marchforscience.de/auch-in-deiner-stadt
Nächstgelegener „March of Science“: Samstag, 14. April um 15 Uhr auf dem Schillerplatz in Stuttgart
- E-Mail: sciencemarchstuttgart@gmail.com
- Facebook-Seite: https://www.facebook.com/ScienceMarchStuttgart/
- Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/1889275521348672/
Programm (vorläufig)
Bei der Veranstaltung in Stuttgart handelt es sich um eine Demonstration mit Redebeiträgen. Eingeladen sind verschiedene Akteurinnen und Akteure aus der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Politik und der Zivilgesellschaft. Bereits zugesagt haben:
- Prof. Dr. Stephan Dabbert | Rektor der Universität Hohenheim
- Waldemar Kindler | Stellvertretender Vorsitzender des AStA der DHBW
- Dr. Annette Ohme-Reinicke | Vorsitzende der AnStifter und Philosophiedozentin an der Universität Stuttgart
- Dr. Radhika Puttagunta | Leiterin der Experimentellen Paraplegiologie / Neuroregeneration am Universitätsklinikum Heidelberg
- Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfram Ressel | Rektor der Universität Stuttgart
Moderiert wird die Diskussion von Thomas Durchdenwald von der Stuttgarter Zeitung.
Das Wissenschaftsbarometer 2017* hat es eindeutig belegt: Ein potenzieller Einfluss der Wirtschaft auf die Wissenschaft ist einer der wichtigsten Gründe für Misstrauen in die Forschung. Gleichzeitig wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger mehr Austausch und Mitspracherecht. Diesen Ergebnissen will der March for Science in Stuttgart Rechnung tragen und neben allgemeinen Redebeiträgen einen kleinen inhaltlichen Schwerpunkt auf die Frage von Finanzierung und Unabhängigkeit von Forschung legen und fragen daher: “Wie finanziert sich Wissenschaft und wie kann sie dabei unabhängig bleiben?“.
*https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wissenschaftsbarometer/wi...
Bild und Textauszüge: March for Science