UStA-Arbeitsprogramm 2011/2012
Der Unabhängige Studierendenausschuss (UStA) erfüllt seine Aufgaben auf Grundlage der Satzung der Studierendenschaft und entsprechend der Entscheidungen ihrer beschließenden Gremien. Er vermittelt seine Arbeit transparent der Öffentlichkeit und insbesondere der Studierendenschaft gegenüber. Er arbeitet eng mit allen Gremien des Unabhängigen Modells zusammen und setzt sich für einen verstärkten Austausch zwischen ihnen ein. Im Zentrum seiner Arbeit stehen:
- Die Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Satzungs- und Finanzautonomie sowie politischem Mandat.
- Die Stärkung der Studierendenschaft durch Ausbau der Zusammenarbeit der Gremien und mehr Anreizen zur Mitarbeit.
- Beratung und Information der Mitglieder der Studierendenschaft, insbesondere in sozialen und politischen Belangen.
- Die Vertretung der studentischen Interessen gegenüber den Gremien des KIT in der Öffentlichkeit zur Verbesserung der Studienbedingungen in Karlsruhe.
- Die politische Willensbildung der Mitglieder der Studierendenschaft wird unterstützt.
Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft
Die Abgeordneten des 15. Landtags von Baden-Württemberg werden aufgefordert, die Wiedereinführung der verfassten Studierendenschaft als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Satzungs- und Finanzautonomie sowie politischem Mandat in den ersten 100 Tagen umzusetzen. Der UStA wird den Gesetzgebungsprozess konstruktiv begleiten und gemeinsam mit interessierten Studierenden, insbesondere den aktiven Fachschaftlern, ein Konzept zur Überführung der bisherigen Strukturen sowie eine Satzung ausarbeiten. Studierendenschaften, die nicht die nötigen Kapazitäten aufweisen um eine Satzung auszuarbeiten, werden unterstützt. Sofern eine Urabstimmung über die Satzung der Studierendenschaft während oder kurz nach dieser Amtszeit stattfinden, wird der UStA mit einer umfassenden Kampagne für eine Zustimmung werben.
Abschaffung der Studiengebühren
Der UStA fordert einen unbeschränkten und freien Zugang zur Bildung und lehnt deshalb Studiengebühren grundsätzlich ab. Die Regierungskoalition des 15. Landtags von Baden-Württemberg wird aufgefordert, das Wahlversprechen der Abschaffung der Studiengebühren bis spätestens zum SS 2012 umzusetzen. Der UStA begleitet den Gesetzgebungsprozess und spricht sich für eine Ausgleichsfinanzierung durch Landesmittel aus. Bis zur endgültigen Abschaffung überwacht der UStA die Verwendung von Studiengebühren.
Stärkung der Studierendenschaft
Der UStA setzt sich für eine stärkere Zusammenarbeit der Gremien des unabhängigen Modells ein. Er wirbt für mehr Engagement in der Studierendenschaft und schafft Möglichkeiten der Mitarbeit in verschiedenstem Umfang. Darüber hinaus setzt sich der UStA dafür ein, dass Hochschulpolitik am KIT besser beworben wird, interessanter und attraktiver nach Außen erscheint und dass sich mehr Studierende hochschulpolitisch engagieren. Dazu, und um die Studentinnen und Studenten generell mehr auf die verschiedenen Tätigkeiten im Rahmen des Unabhängigen Modells hinzuweisen, wird ein Konzept für eine Werbekampagne ausgearbeitet.
Beratung und Information
Der UStA ist Ansprechpartner für die Mitglieder der Studierendenschaft in allen Bereichen des studentischen Lebens. Er bietet regelmäßige Beratungssprechstunden zu verschiedenen Themengebieten an und stellt ausführliches Informationsmaterial bereit. Auf aktuelle Geschehnisse und Änderungen weist er in geeigneter Weise hin. Darüber hinaus verweist er auf bestehende Angebote im Universitätsumfeld, insbesondere die der autonomen Referate (Frauenreferat und Ausländerinnen- und Ausländerreferat) und des Studierenden Service Vereins.
Inneres
Ziel des UStA ist es, Informationen aus den verschiedensten Quellen an und im Umfeld der Universität einzuholen und in die Studierendenschaft zu tragen. Als Ansprechpartner der Fachschaften in fachbereichsübergreifenden Themen arbeitet er eng mit der Fachschaftenkonferenz (FSK) zusammen. Hochschulgruppen werden unterstützt. Zur Verwaltung, zum Präsidium, zu Senatoren, zum Studentenwerk, zu Gremien und Dienstleistungseinheiten wird ein enger Kontakt gehalten.
In den Prozess der Weiterentwicklung des KIT bringt sich der UStA gemeinsam mit dem Studierendenparlament und dessen Vertretern in den entsprechenden Kommissionen intensiv ein. Die Organisationsform eines Unternehmens ist auf eine Universität nicht übertragbar. Die Lehre muss weiterhin ein Grundpfeiler des KIT sein und darf nicht hinter der Forschung zurückbleiben. Alle Entscheidungen innerhalb des KIT müssen demokratisch und transparent unter Einbeziehung aller beteiligten Gruppen gefällt werden.
Der UStA setzt sich für die Verbesserung der Studierbarkeit in allen Studiengängen ein. Gemeinsam mit den Fachschaften werden Möglichkeiten zur Verbesserung der Prüfungsordnungen und Studienpläne gesucht. Schwerpunkt wird dabei auf ein selbstbestimmtes, allgemeinbildendes und flexibles Studium gelegt.
Der UStA arbeitet in der Planungsphase des MINT-Kollegs mit, setzt sich für eine sinnvolle Konzeption und für die Überwindung der Hürden in den Bereichen Raumsituation, Zulassungsverfahren und Integration ins Studium ein.
Soziales
Der UStA sieht es als seine Aufgabe, die Studierenden in sozialen Belangen umfangreich zu unterstützen und zu beraten. Es ist wichtig vorhandene Strukturen zu pflegen und wenn möglich auszubauen. Dabei wird eng mit den Vertretern des Studentenwerks und des KIT zusammengearbeitet.
Als direkter Ansprechpartner der Studierenden für soziale Fragen fungiert das Sozialreferat. Die Referentinnen und Referenten werden deshalb drei Mal die Woche eine Sprechstunde anbieten. Bei der Frage der Finanzierung des Studiums versuchen sie entsprechend zu helfen. Dabei können sie über verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung informieren und in besonderen Notlagen Freitische vergeben. Eine Zusammenarbeit mit dem AStA aus Pforzheim bzgl. der Freitische und die Erstellung einer gemeinsamen Verwaltungssoftware wird angestrebt.
Die Situation Studierender mit Kind muss weiter verbessert werden. Der UStA fordert das Präsidium dazu auf, den Ausbau der Kinderbetreuung aktiv zu unterstützen. Unter anderem wird hierbei der Ausbau und die Sanierung der Kinderkiste gefordert. Bei Problemen mit der Kinderbetreuung arbeitet das Sozialreferat eng mit dem Gleichstellungsreferat zusammen. Gemeinsam wird versucht, eine betreute Spielgruppe zu gründen.
Um die unzureichende studentische Wohnsituation in Karlsruhe zu verbessern, arbeitet der UStA neben dem Studentenwerk auch eng mit weiteren Trägern von Studentenwohnheimen und der Stadt Karlsruhe zusammen. Vor allem hinsichtlich der bevorstehenden doppelten Abiturjahrgänge und der damit verbunden steigenden Studierendenzahlen wird der aktive Ausbau weiterer Wohnräume vorangetrieben.
Die bestehenden intensiven Kontakte zu anderen sozialen Einrichtungen und Arbeitskreisen werden gepflegt. Die SozialreferentInnen nehmen daher regelmäßig an den Treffen des Solidaritätsfonds teil. Gleiches gilt für die Treffen des AK Stadtzugang und des Treffpunktes Barrierefrei. Hierbei bringen sie sich aktiv ein und bemühen sich gemeinsame Ideen umzusetzen. Die SozialreferentInnen sind auch Ansprechpartner für Studierende mit Behinderung und chronischen Krankheiten. In diesem Bereich wird eng mit dem Behindertenbeauftragen des Studentenwerks und des KIT zusammengearbeitet. Das gemeinsame Projekt „Campus-Tour“, eine Initiative, die durch Begehung der verschiedenen Einrichtungen zusammen mit behinderten Studierenden die Barrierefreiheit auf dem Campus verbessern möchte, wird weitergeführt. Hierbei wird mit dem Gleichstellungsreferat zusammengearbeitet.
Um die Situation für Studierende zu verbessern, wird auch mit der psychotherapeutischen Beratungsstelle (PBS) kooperiert. Aufgrund der steigenden Beratungsnachfrage bei der PBS wird nach Ursachen und deren möglichen Behebung gesucht (z.B. steigender Stress für Studierende).
Äußeres
Insbesondere im Hinblick auf die Wiedereinführung der verfassten Studierendenschaft arbeitet der UStA eng mit den anderen Studierendenschaften bundesweit, in der Landes-ASten-Konferenz (LAK) und den Karlsruher ASten (KA-ASten) zusammen. Der Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung und dessen Umsetzung wird begleitet und der Kontakt gesucht. Auch die Bildungspolitik des Bundes wird der UStA kritisch begleiten und konstruktiv unterstützen. Neben der verfassten Studierendenschaft soll vor allem auch die chronische Unterfinanzierung der Hochschulen und Unzulänglichkeiten in der Gesetzgebung angesprochen werden. Sofern die eigenen Kapazitäten nicht ausreichen, sucht der UStA zusätzliche Referentinnen und Referenten, die speziell für Vernetzungstreffen z.B. von fzs oder EUCOR hinzugezogen werden.
Ökologie
Der UStA versucht möglichst ökologisch zu handeln, fördert das ökologische Denken auf dem Campus und unterstützt Initiativen, die sich für eine ökologischere Hochschule einsetzen. Gemeinsam mit studentischen Gruppen, die sich in diesem Bereich engagieren, soll die Ökopapierinitiative fortgeführt, weiterhin die Klimatisierung der Hörsäle überprüft, sowie eine Kennzeichnung der Inhaltsstoffe des Essens und das Angebot eines veganen Gerichts täglich in der Mensa erreicht werden. Außerdem unterstützt der UStA die Einführung einer einmal wöchentlich rein vegetarischen Linie in der Mensa.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Der UStA ist der Ansprechpartner für die Medien in der Studierendenschaft. Über Pressemitteilungen werden Beschlüsse, Positionen und Stellungnahmen an die Öffentlichkeit außerhalb der Universität getragen.
Zur besseren Information der Studierenden wird der Newsletter stärker beworben und das Angebot auf der Homepage weiter ausgebaut. Über die Arbeit des Studierendenparlaments wird mehr und ausführlicher berichtet. Das UMag als wichtigste Publikation der Studierendenschaft soll um mehr Themen auch außerhalb der Hochschulpolitik erweitert werden, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Dazu werden verstärkt Autoren außerhalb des UStA gesucht und die Redaktion für interessierte Studierende geöffnet. Zum Beginn des Wintersemesters wird eine neue Ausgabe des KalendUStA veröffentlicht, das Sozialinfo wird im Laufe der Legislaturperiode aufgeteilt in mehrere Teile in einer neuen Auflage erscheinen.
Kultur
Neben der Veranstaltung der UStA-Unifeste gemeinsam mit dem Festkomitee unterstützt der UStA die Arbeit von studentischen Kulturgruppen. Er pflegt ein konstruktives Verhältnis zu den kulturellen Einrichtungen der Stadt, setzt sich dort für studentische Belange ein und strebt eine stärkere Vernetzung zwischen studentischer Kultur in der Stadt und auf dem Campus an. Der UStA überprüft das kulturelle Angebot am KIT und fördert gegebenenfalls weitere, bisher nicht abgedeckte Bereiche.
In Gesprächen mit dem Studentischen Kulturzentrum (SKUSS) und der Stadt Karlsruhe soll erreicht werden, dass für studentische Kulturgruppen mehr Mittel zur Verfügung stehen. Die Homepage des UStA wird um einen Kultur-Kalender mit Terminen von potenziell für Studierende interessanten Veranstaltungen aus ganz Karlsruhe ergänzt. Es wird eine Veröffentlichung zum Thema studentische Kultur in Karlsruhe geben, voraussichtlich in Form eines Sonder-UMags.
Gleichstellung
Das Gleichstellungsreferat unterstützt Personen, welche Benachteiligungen aufgrund von Geschlecht, Rasse, ethnischer Herkunft, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität erfahren haben und ergreift Maßnahmen, um solche Benachteiligungen zu verhindern. Zu diesem Zweck arbeitet der UStA mit dem Frauenreferat und dem Ausländerinnen- und Ausländerreferat sowie den Gleichstellungsbeauftragten an der Universität zusammen.
Das Gleichstellungsreferat bietet für Studierende, die Benachteiligung erfahren, regelmäßig Beratung an. Ausserdem setzt es sich intensiv für einen Ausbau der Kinderbetreuung ein. Dies beinhaltet vor allem den Ausbau der Kinderkiste. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Integration von Behinderten. In diesen Punkten und bei der Kinderbetreuung wird eng mit dem Sozialreferat zusammengearbeitet.
Das Gleichstellungsreferat soll den Studierenden bekannt gemacht werden. Eine entsprechende Kampagne soll entworfen und Studierende zur aktuellen Gleichstellungssituation befragt werden.
Studienfinanzierung
Wirtschaftliche und soziale Faktoren dürfen die Chancengleichheit nicht beeinträchtigen. Soziale Ungerechtigkeiten müssen abgefangen werden. Daher fordert der UStA, dass es eine kontinuierliche Anpassung des BAföG an die gestiegenen finanziellen Belastungen gibt und die Bereitstellung zinsfreier Darlehen gewährleistet wird. Das UStA stellt den Studierenden Informationsmaterial zur Studienfinanzierung bereit. Dabei weist es besonders auf Gesetzesänderungen hin.