Tagung: Zivilklausel statt Rüstungsforschung - Verantwortung der Wissenschaft für Frieden und Zukunftsfähigkeit

Datum: 
Freitag, 15. Juni 2012 - 18:00 bis Sonntag, 17. Juni 2012 - 17:55
Ort: 
KIT Campus Süd
Plakat: Tagung Verantwortung der Wissenschaft für Frieden und Zukunftsfähigkeit

Freitag:

14.00 Uhr Vernetzungstreffen des Zivilklausel‐Bündnisses
18.00 Uhr Öffentliche Veranstaltung

  • Begrüßung (Nadja Brachmann, Karlsruhe)

  • „In Memoriam ‐ Werner Buckel“ (Reiner Braun, Berlin)
  • Verantwortung der Wissenschaften (Peter Herrlich, Jena / Karlsruhe)
  • Sackgassentechnologien z.B. Atomkraft (Klaus Traube, Oberursel)

Samstag

9.00 Uhr Referate zu den Themen ‐ Zivilklausel (Sören Böhrnsen, Bremen)

  •  Dual Use (Wolfgang Liebert, Darmstadt)

  • Atomforschung (Harry Block, Karlsruhe)
  • Drohnen: Der distanzierte Tod (Volker Eick, Berlin / Bremen)

11.00 Uhr Arbeitsgruppen mit den Referenten
12.00 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr Fortsetzung Arbeitsgruppen
14.30 Uhr Berichte der Arbeitsgruppen mit Perspektivendiskussion
16.00 Uhr Abschlussplenum mit Wissenschaft, Studierendenschaft, Gewerkschaft und Politik, Öffentliche Erklärung Veranstalter*innen
18.00 Uhr Tagungsende

 

ZIVILKLAUSEL statt Rüstungsforschung an den Hochschulen

Die Verantwortung der Wissenschaft für Frieden und Zukunftsfähigkeit wird angesichts der fortschreitenden Militarisierung von Forschung, Lehre und Studium an den Hochschulen erneut in in einem umfassenden Sinne heraus gefordert. Als Mittel dagegen wird seit mehreren Jahren von einer wachsenden Zahl von Studierenden die Forderung nach einer<strong> Zivilklausel</strong> erhoben, mit der Friedensbeiträge eingefordert werden, die das Zusammenleben der Völker bereichern und der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen gewidmet sind, d.h. mit der militärische Zwecke ausgeschlossen werden. Einige wenige Hochschulen verfügen über eine Friedensbindung mittels Zivilklausel. An der Uni Bremen wurde sie gerade bekräftigt.

Für die bundesweite Tagung in der Uni Karlsruhe gibt es gute Gründe. Hier ist aufgrund der Bildung des Karlsruher Instituts für Technologie KIT als Zusammenschluss des Forschungszentrums mit der Universität die Zivilklausel‐Bewegung der jüngeren Geschichte entstanden. Im Juni vor einem Vierteljahrhundert gab es an dieser Uni eine beachtete Tagung gegen Rüstungsforschung mit dem Karlsruher Physiker und Friedensforscher Werner Buckel (1920 – 2003). Aufgrund des Regierungswechsels in Baden‐Württemberg sind Hoffnungen genährt worden, im KIT‐Gesetz und im Landeshochschulgesetz eine gesetzliche Zivilklausel verankern zu können. Im Mai 2009 warnten Persönlichkeiten wie Bürgermeister Akiba von Hiroshima („Mayors for Peace“) und Physik‐Nobelpreisträger Jack Steinberger in einem Internationalen Appell vor „Atomforschung und Waffenforschung unter einem Dach“. KIT will sich für Rüstungsforschung offen halten und beteiligt sich daran in den Bereichen Nachrichtentechnik und Drohnen. KIT setzt unbeirrt vom Atomausstiegsbeschluss die Forschung an Atomreaktoren einer neuen Generation (Generation IV, Transmutation) fort, statt frei werdende Mittel und Personal auf Forschung für erneuerbare Energie und Umweltschutz umzuorientieren.

Die Studierenden der Uni Karlsruhe hatten im Januar 2009 in einer bundesweit erstmaligen Urabstimmung dieser Art für eine einheitliche KIT‐Zivilklausel votiert. Im Juni 2009 hatten SPD und Grüne für das KIT‐Errichtungsgesetz die Zivilklausel beantragt. Statt jetzt in Regierungsverantwortung für das KIT‐Weiterentwicklungsgesetz ihren früheren Oppositionsantrag umzusetzen, will die Landesregierung nichts
mehr davon wissen ‐ trotz Appellen, Unterschriftenübergaben und Offenen Briefen, u.a. zum Antikriegstag 2011, getragen von 60 Personen und Gruppen, überwiegend von Studierendenvertretungen.

Weitere Informationen: Geschaeftsführung@natwiss.de oder Dietrich.Schulze@gmx.de (V.i.S.d.P.)
Anmeldung: Kongress@ialana.de
Spenden erbeten auf das Tagungskonto:
DFG‐VK Karlsruhe ‐ GLS Gemeinschaftsbank eG
Kto. 4006 161 724 ‐ BLZ 430 60 967 ‐ Stichwort: Zivilklausel
Eine Mitunterzeichnung für die Tagung durch unterstützende Gruppen ist erwünscht.
Übernachtungsmöglichkeiten sind vorhanden! - Bitte melden bei Dagmar.Hamdi@gmx.de